Das Deutsche Apotheken-Museum
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Skulptur des Heiligen Sebastian

Auch auf die Figur des Hl. Sebastian (Inv.-Nr. VII E 250), die seit mehr als 50 Jahren als Dauerleihgabe des Kurpfälzischen Museums Heidelberg im Dt. Apotheken-Museum steht, mussten die Besucher für längere Zeit verzichten.

Über die Jahrhunderte war sie zur Auffrischung der Farben mehrfach mit Wachs behandelt worden. Die Folge war eine inzwischen stark verbräunte Schicht aus Wachs und Oberflächenschmutz durch Ablagerungen aus der Luft, die am Wachs haften blieben. Die Farbfassung zeigte zudem zahlreiche Ausbrüche bis auf die Kreidegrundierung oder gar auf das Holz.

Bei den umfangreichen Arbeiten, die die Restauratorin Nicola Wilke (Sinsheim) durchführte, wurden zum einen die Wachsschicht und der Oberflächenschmutz abgenommen, lose Teile der Skluptur befestigt sowie ein massiver Schwundriss im Sockelbereich geschlossen. Die auffälligsten Ausbruchstellen wurden stabilisiert und geschlossen durch Kittung mit flüssigem Kreidegrund, Löcher von altem Wurmfraß teils auch mit Hanf gefüllt. Bei der aufwändigen Überarbeitung der Farbfassung wurden die Fehlstellen durch Retuschen mit Aquarell- und Gouachefarben beruhigt.

Das Ergebnis der Restaurierung überraschte selbst langjährige Mitarbeiter: statt der bislang verbräunten Oberfläche zeigte die Skulptur nun das ursprüngliche helle Inkarnat und kräftige Farben, die die Details wieder zur Geltung bringen: wie etwa die Zeichnung der Gesichtszüge oder die Wundmale an den Einschussstellen der schon lang verlorenen Pfeile.
Die Restauratorin konnte dabei auch feststellen, dass die heute sichtbare Farbfassung der Skulptur noch weitgehend die originale ist. Oft wurden Skulpturen über die Jahrhunderte neu überfasst und farblich teils erheblich verändert – in diesem Fall jedoch sehen wir das überwiegend urpsrüngliche Erscheinungsbild aus seiner Entstehungszeit des frühen 18. Jahrhunderts. Nur einzelne Stellen am roten Lendentuch sowie braune und grüne Details am Stamm ließen nachträgliche Farberneuerungen sehen. Ein interessantes Detail lieferten die Fransen des Lendentuches: unter der braunen Fassung konnten Spuren einer ehemaligen Goldbemalung nachgewiesen werden.

Ermöglicht wurde die Restaurierung durch Unterstützung des Fördervereins Deutsches Apotheken-Museum e.V. sowie der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg. Beiden Institutionen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. 

(Alle Bilder auf dieser Seite von der Restauratorin Nikola Wilke, Heidelberg)