Sammlungen und Sammlungsmanagement
Die Sammlung des Deutschen Apotheken-Museums besteht aus verschiedenen einzelnen Sammlungsteilen. Sie bilden die wichtigste Grundlage für die vielfältigen Aufgabenstellungen der Institution.
Das Deutsche Apotheken-Museum arbeitet als professionell geführtes Haus auf der Basis jener vier Säulen, die im "Internationalen Ethik-Codex der Museen" festgeschrieben sind: Das Sammeln von Objekten, das dauerhafte Bewahren derselben und sämtlicher verfügbarer Informationen dazu, das bestandsorientierte Forschen sowie das Vermitteln der auf dieser Grundlage gewonnenen Erkenntnisse an die Öffentlichkeit.
Um diesen vier komplexen Aufgabenstellungen gerecht zu werden, müssen die Sammlungen nach einem museologischen Konzept betreut und erweitert werden sowie in einem stets sehr geordneten und damit übersichtlichen Zustand sein. Dafür ist neben der Grundvoraussetzung eines soliden und interdisziplinär orientierten Fachwissens ein versiertes Sammlungsmanagement unabgdingbar.
Wie wird im Deutschen Apotheken-Museum gesammelt?
Auf Basis eines Sammlungskonzeptes, das bei jedem möglichen Neuzugang die grundsätzlichen Entscheidungskriterien bereitstellt. Manch ein Objekt kommt aufgrund eines Angebotes an das Museum ins Haus, nach einem anderen wird - oft über einen langen Zeitraum - gezielt und an unterschiedlichsten Orten gesucht. Letzteres ist sehr zeitaufwendig und erfordert regelrechte Detektivabeit und viel Kreativität. Wird ein Exponat zum Kauf oder als Spende avisiert oder beim regelmäßigen Studium der Auktionskataloge entdeckt, muss außerdem die sachliche wie fachliche Infrastruktur vorhanden sein, um eine effektive Recherche im Bestand durchführen zu können.
Damit wird schnell geklärt, ob das Stück ins Sammlungskonzept passt oder ein vergleichbares Duplikat bereits im Inventar vorhanden ist und das angebotene in der Regel daher nicht aufgenommen wird. Das wäre - um nur zwei Gründe zu nennen - durch gleich oder später anstehende Restaurierungkosten und stete Lagerhaltung kaum zu rechtfertigen. Nicht zuletzt ist bei Ankäufen die Möglichkeiten der Finanzierung zu prüfen.
Was wird im Deutschen Apotheken-Museum gesammelt?
Im Deutschen Apotheken-Museum werden Gegenstände der Sachkultur aus dem Bereich Pharmazie gesammelt: Der räumliche Schwerpunkt umfasst den deutschen Sprachraum und innerhalb dessen den Zeitraum von der Antike bis in das 21. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt dabei zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert. Das auf Basis dieser Determinanten detailliert formulierte Sammlungskonzept des Deutschen Apotheken-Museums ermöglicht die notwendigen Schwerpunktbildungen innerhalb der mannigfaltigen pharmaziehistorischen, kunst-, und kultur- wie technikgeschichtlichen Sachgruppen. Dabei steht auch, aber nicht immer, das kunsthistorisch hervorragend zu bewertende Stück eines bekannten Meisters im Fokus des Interesses. Daneben besteht gleichermaßen die Verpflichtung, z.B. Entwicklungsstränge durch Sammeln und Erhalten der Objekte langfristig nachvollziehbar zu machen. Interssant sind daher für ein kultur- und technikhistorisch orientiertes Museum wie das Deutsche Apotheken-Museum nicht nur Objekte aus der Hand eines berühmten Meisters. Auch auf den ersten Blick weniger spektakuläre Gegenstände werden gezielt aufgenommen, vor allem solche, die Fortschritte, Neuerungen, Modeströmungen, aber auch Notlösungen, Fehlentwicklungen und vieles mehr für die Nachwelt sichtbar und begreifbar dokumentieren.