Die beeindruckende Kollektion ist seit 2013 in einem eigens dafür neu gestalteten Ausstellungsbereich im Deutschen Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss zu sehen. Das prächtige Mobiliar einer barocken Apotheke bildet den angemessenen Rahmen für die Präsentation dieser herausragenden Sammlung von rund 430 Exponaten aus der Zeit vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 20. Jh.
Als Baxter im Jahr 2001 die Sparte des deutschen Pharma-Unternehmens ASTA Medica AG und damit auch den Standort in Halle/ Westfalen und das Werk in Bielefeld übernahm, gehörte auch die pharmaziehistorische Sammlung zum neuen Bestand, die vom Gründer der ASTA, Ewald Kipper (1893-1976), angelegt worden war.
Zu den Highlights zählen wertvolle Standgefäße aus dem 16. Jh., darunter großformatige Fayencen aus Delft und mehr als zwei Dutzend überreich mit biblischen und mythologischen Szenen gezierte Sirupkannen und Albarelli aus dem italienischen Urbino. Schwere Mörser aus Bronze und Messing aus der Zeit des 16.-18. Jh. und einige Waagen, Gewichte und Laborgeräte derselben Zeit reflektieren den früheren Arbeitsalltag in der Apotheke.
Die Sammlung umfasst auch einen umfangreichen grafischen Bestand von rund 180 Objekten, die exemplarisch in der Ausstellung vertreten sind. Darunter sind Holzschnitte des 15. und 16. Jh. sowie Kupferstiche aus dem 18. Jh. Hinzu kommen Porträts namhafter Wissenschaftler, einige historische Karikaturen und Votivbilder.
Neben einem Scherztrinkgefäß in reich verzierter Buchform aus Zinn runden 20 Bücher und Handschriften des 17. bis 19. Jh. die eindrucksvolle Sammlung ab: Darunter sind Pharmakopöen und Arzneibücher, pharmazeutische Handbücher sowie Schriften zu Medizin, Anatomie und Toxikologie. Zu den Handschriften zählen mehrere Arztrezepte sowie ein reich verzierter Apothekerlehrbrief aus dem 18. Jh.
Ein antiker Kantharos aus dem 5. Jh. v. Chr. stellt das älteste Exponat dar, und ein kleiner Bestand an Skulptur und Ölmalerei, darunter Werke des Bielefelder Malers und Bildhauers Wilhelm Heiner (1902-1965), schlägt den zeitlichen Bogen der Sammlungsbandbreite bis zur Mitte des 20. Jh.
Mit der Aufstellung in den Räumen des Deutschen Apotheken-Museums und steht die Sammlung erstmals in ihrer ganzen Vielfalt einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Text: Elisabeth Huwer, Deutsches Apotheken-Museum, Fotos Claudia Sachße, Deutsches Apotheken-Museum